Die LINKE fordert eine einmalige Vermögensabgabe für die finanzielle Bewältigung der Corona-Pandemie. Diese würde einmalig erhoben und beträfe Milliardäre und Multimillionäre in Deutschland.

Bereits moderate Abgaben auf Privatvermögen von über 2 Millionen Euro und Betriebsvermögen von 5 Millionen Euro könnten enorm viel bewirken. Bei dem Entwurf wurden hohe Freibeträge von Betriebsvermögen berücksichtigt sowie Ersparnisse für die Altersvorsorge freigestellt. Bemessen wird die Steuer auf das abgabepflichtige Vermögen am 01.01.2020 und sie soll über 20 Jahre zurückgezahlt werden. Somit ist es nicht möglich durch eventuelles „verlagern“ von Vermögenswerten ins Ausland diesem Modell zu entgehen. Der Abgabetarif der Vermögensabgabe verläuft progressiv, er beginnt mit 10 % und steigt mit höheren abgabepflichtigen Vermögen auf bis zu 30 %.

Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) untersuchte verschiedene Modelle der Linksfraktion und kam zu dem Ergebnis, dass eine solche Abgabe nicht nur grundsätzlich realisierbar ist, sondern zudem Steuern in Milliardenhöhe einbringen kann und somit nachhaltig den finanziellen Druck auf die öffentlichen Haushalte verringert.

Auch das Grundgesetz sieht vor dem historischen Hintergrund des sogenannten „Lastenausgleichs“ eine einmalige Besteuerung von großen Vermögen in Krisen als konform. Ein Blick in die Vergangenheit zeigt also, dass diese Idee keineswegs neu ist. Schon nach dem Ersten und Zweiten Weltkrieg fand diese Praktik bereits ihre Anwendung und verhalf dem Land, sich aus der prekären wirtschaftlichen Lage zu befreien.

Ein positiver Nebeneffekt wäre zudem, dass die Vermögensungleichheit in Deutschland verringert würde. So besitzt derzeit das reichste Prozent der Bevölkerung 32 % des Gesamtvermögens.