Um die Funktionsfähigkeit des Hamburger Hafens sicherstellen zu können, ist eine durchgehende Gewährleistung der für die Schiffsfahrt garantierten Wassertiefen erforderlich. Kontinuierliche Sedimentablagerungen in der Fahrrinne und in den Hafengewässern erschweren dies. Das Management dieser Sedimentablagerungen fällt in die Zuständigkeit der Hamburg Port Authority AöR (HPA). Für dieses Sedimentmanagement stehen der HPA nach unserer Kenntnis zwei Umlagerstellen zur Verfügung: erstens in der Tideelbe bei der Elbinsel Neßsand und zweitens bei der Tonne E3 in schleswig-holsteinischem Seegebiet.
Vonseiten der Umweltverbände wird beschrieben, dass die Umlagerung bei Neßsand ökologisch besonders bedenklich ist, weil dadurch die Trübung des Gewässers zu- und die Sauerstoffsättigung abnimmt. Zusätzlich drängen die dort abgelagerten Sedimente durch den veränderten Tidenhub schnell wieder in den Hamburger Hafen zurück (Kreislaufbaggerei).
„ZEIT ONLINE“ hat am 23. September 2020 unter der Überschrift „Hafen- schlick bedroht Elbvertiefung“ über eine Präsentation berichtet, in der die HPA mitteilte, der Hafen habe ein größeres Problem mit Schlick als gemeinhin angenommen. Wenn es nicht bis Frühjahr 2021 gelinge, neue Umlagerungsmöglichkeiten für das Baggergut zu erschließen, dann bestehe das Risiko, die nach Fertigstellung der sogenannten Fahrrinnenanpassung neuen Solltiefen nicht für den Verkehr freigeben zu können. In diesem Fall sei die Elbvertiefung im Grunde umsonst vorgenommen worden und könne als gescheitert angesehen werden.